Et Rheinisch Jrundjesetz
Artikel 1:
Et es wie et es.
(„Es ist, wie es ist.“)
Sieh den Tatsachen ins Auge, du kannst eh nichts ändern.
Artikel 2:
Et kütt wie et kütt.
(„Es kommt, wie es kommt.“)
Füge dich in das Unabwendbare; du kannst ohnehin nichts am Lauf der Dinge ändern.
Artikel 3:
Et hätt noch emmer joot jejange.
(„Es ist bisher noch immer gut gegangen.“)
Was gestern gut gegangen ist, wird auch morgen funktionieren.
Situationsabhängig auch: Wir wissen es ist Murks, aber es wird schon gut gehen.
Artikel 4:
Wat fott es, es fott.
(„Was fort ist, ist fort.“)
Jammer den Dingen nicht nach und trauer nicht um längst vergessene Dinge.
Artikel 5:
Et bliev nix wie et wor.
(„Es bleibt nichts wie es war.“)
Sei offen für Neuerungen.
Artikel 6:
Kenne mer nit, bruche mer nit, fott domet.
(„Kennen wir nicht, brauchen wir nicht, fort damit.“)
Sei kritisch, wenn Neuerungen überhandnehmen.
Artikel 7:
Wat wells de maache?
(„Was willst du machen?“)
Füg dich in dein Schicksal.
Artikel 8:
Maach et joot, ävver nit zo off.
(„Mach es gut, aber nicht zu oft.“)
Qualität über Quantität.
Artikel 9:
Wat soll dä Kwatsch/Käu?
(„Was soll das sinnlose Gerede?“)
Stell immer die Universalfrage.
Artikel 10:
Drinks de ejne met?
(„Trinkst du einen mit?“)
Komm dem Gebot der Gastfreundschaft nach.
Artikel 11:
Do laachs de disch kapott.
(„Da lachst du dich kaputt.“)
Bewahr dir eine gesunde Einstellung zum Humor.
Ergänzungen
Falls Artikel 3 einmal nicht zutreffen sollte:
„Notstandsgesetz“: Et hätt noch schlimmer kumme künne.
(„Es hätte noch schlimmer kommen können.“)
„Wohlstandsgesetz“: Mer muss och jünne könne!
(„Man muss auch gönnen können.“)
Sei weder neidisch noch missgünstig!
Anti-Stress-Gesetz: Mer muss sisch och jet jünne könne!
(„Man muss sich auch etwas gönnen können.“)
Nur in einem gesunden Körper wohnt auch ein gesunder Geist.
Oder: Das Gebot zur Nächstenliebe bedeutet nicht, dass man den eigenen Körper und Geist lieblos behandeln soll.
Mäht nix!
(„(Es) Macht nichts.“)
Jede Jeck is anders!
(„Jeder Narr ist anders!“)
Übe Toleranz und Nachsicht dem anderen gegenüber, im Wissen um die eigene Unvollkommenheit.
Hammer immer su jemaat!
(„Haben wir immer so gemacht!“)
Levve und levve losse!
(„Leben und leben lassen!“)
Nit alles, wat en Loch hätt, is kapott!
(„Nicht alles, was ein Loch hat, ist kaputt!“)
Lass dich vom desolaten Zustand einer Sache nicht täuschen!
Ist doch toll, oder?
Eure Daniela